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Initiationen - Einweihungen

Nach den ersten Begegnungen und dem anfänglichen Praktizieren der Santeria stellt sich für viele die Frage nach der Aufnahme in die Religion und persönlicher und spiritueller Weiterentwicklung. Meist sind diese ersten Begegnungen Orakelbefragungen durch Santera/Santero oder Babalawo und erste Erfahrungen mit der Ahnenarbeit – Aufbau eines Ahnenaltars und Misa espiritual oder Feste zu Ehren der Orisha. Die Weiterentwicklung in der Santeria wird durch verschiedene Initiationsstufen erreicht. Nach und nach wird man in die Geheimnisse und Riten der Religion eingeweiht. Jede weitere dieser Initiationen gibt zum einen vermehrten Schutz, Kraft und Weitblick, zum anderen bedarf es mehr Verantwortung, Verpflichtungen und möglicherweise auch Einschränkungen und Verzichte.

Bevor man sich zur ersten Initiation und damit zum Eintritt in die Religion entschließt, ist es sehr ratsam, sich das Ilé (das Haus, zu dem man gehören wird), sowie die Santera / den Santero, gebenenfalls den Babalawo (in die Geheimnisse des IFÁ eingeweihter Hohepriester), also die Menschen, von denen man begleitet wird, genau anzuschauen. Es handelt sich dabei um enge vertrauensvolle Beziehungen über viele Jahre hinweg, die man nur mit Menschen leben kann, denen man vollauf vertrauen kann und die man sowohl als Mensch als auch als religiösen Begleiter schätzt.

Zu einem Ilé zu gehören bedeutet, in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten aufgenommen zu werden, unter ihrem Schutz und dem Schutz ihrer Orishas und Ahnen zu stehen, ohne jedoch ein Abhängigkeitsverhältnis einzugehen. Falls man sich in seiner Entscheidung getäuscht hat, steht es einem jederzeit frei, das Ilé zu verlassen und sich Menschen anzuschließen, die die Religion im eigenen Verständnis leben. Um Enttäuschungen weitgehend zu vermeiden und die Kontinuität in seiner Entwicklung zu gewährleisten, ist es ratsam, einige Kriterien bei der Beurteilung und Auswahl eines Ilès und seiner Madrina /Padrino sowie des Babalawos zu beachten:

  • Authentizität und Kongruenz – lebt die Person das, wovon sie spricht?
  • Steht diese Person mit beiden Beinen im Leben – Beruf, Familie, finanzielle Stabilität?
  • Ist die Person bereit, Zeit in die Begleitung des Alejos (Neulings) zu investieren und ist sie leicht erreichbar?
  • Sind ausschließlich religiöse Interessen der Beweggrund für eine Begleitung?
  • Wird Druck auf eine schnelle Entwicklung bzw. Initiierung ausgeübt?
  • Ist es möglich, mit andern Ahijados ("Kindern") des Hauses über seine Eindrücke sprechen zu können?
  • Sind die Korrektheit des religiösen Ranges und der religiösen Erfahrung überprüfbar?

Wenn bei der Beantwortung bloß einer einzigen dieser Fragen der leiseste Zweifel aufkeimt,
bleibt nur mehr der wohlgemeinte Rat
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