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Was ist die Santeria?


Santería ist eine Religion - keine Sekte, kein Kult, nicht Voodoo und kein magischer Zirkel!

Santería ist eine in Kuba entstandene Religion. Der Name ist abgeleitet aus dem Spanischen - „Santos“ (= „Heilige“), so könnte man Santería mit „Anbetung der Heiligen“ übersetzen. Es ist eine Vermischung der Yorùbá-Religion in Westafrika mit dem Spiritismus der westlichen Welt.
Die Ursprünge der Yorùbá liegen mit großer Wahrscheinlichkeit im alten Ägypten, von wo ihre Vorfahren vor ca. 5000 Jahren nach Südwesten zogen und sich schließlich im heutigen Benin und Teilen von Nigeria niederließen. Dort entstand auch das sagenumwobene Königreich von Ilé Ife.
Siehe auch unter "Geschichte" und "Die Yoruba-Religion"

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Santería ist ein dynamisches Beispiel für die Ausdauer und den Erfindungsgeist der westafrikanischen Sklaven, die zu Zigtausenden nach Kuba geholt wurden, um auf den Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Sie brachten ihre Seele, die Orishas und ihre Religion in die neue Welt mit. Sie wurden durch die Sklavenhalter gezwungen, sich dem Katholizismus anzuschließen. Um ihre Religion trotzdem ausüben zu können, versteckten sie schlau ihre Religion hinter dem katholischen Glauben und synkretisierten ihre Orishas mit den katholischen Heiligen. Jedoch behielten sie ihre Rituale, ihre Gewohnheiten und ihren Glauben bei. Der Synkretismus erlaubte ihnen, scheinbar den katholischen Gott auf dem Altar anzubeten, aber was sie sahen, war der afrikanische Gott hinter ihm.

In der Santería gibt es einen einzigen obersten Gott - Olodumaré - und viele Untergottheiten oder Boten.
Olodumaré manifestiert sich in drei Aspekten:
Olodumaré ist die Basis allen Seins,
Olorun ist der Schöpfer des Universums und
Olofi die Schöpfung selbst.

Es wird gesagt, dass Gott ein so hohes Wesen ist, dass ein Mensch nicht vermag, mit ihm direkt zu kommunizieren. Die Untergottheiten werden Orishas genannt und umfassen jeden Aspekt der Natur und des menschlichen Verhaltens. Man sagt, dass die Orishas vom Himmel herabgestiegen sind, um ihren Anhängern zu helfen, sie zu trösten und ihre Anliegen zu Oludumare zu transportieren.

Die Kommunikation zwischen den Orishas und der Menschheit wird durch Rituale, Gebete, Opferungen, Tanz, Musik und Weissagungen unterstützt.

Es gibt ein umfangreiches System der Weissagung, dieses bietet die Gelegenheit, in allen Angelegenheiten direkt mit den Orisha zu kommunizieren. Diese Befragungen werden von Santeras /Santeros (Priester) oder Babalawos (hohe Priester) durchgeführt. Diese helfen den Menschen, Alltagsprobleme zu beheben, indem sie die Orishas anrufen und um Unterstützung bitten. Ifá  ist das Orakel der Weissagung, das dem Babalawo vorbehalten ist.

Die Religion hebt das Hier und das Jetzt und konzentriert sich auf natürliche Kräfte. Sie ist hierarchisch organisiert. Der Platz des Gläubigen hängt von den Ritualen ab, die er durchlebt hat und dem Wissen der vielen Geheimnisse der Religion, die er bereits überliefert bekommen hat. Ziel ist es, ein erfülltes Leben während des Aufenthalts in dieser Welt zu führen.          

Die Santería ist nicht institutionell organisiert und es gibt keine zentrale Führung. Sie wird in religiösen Häusern organisiert. Jedes Haus wird von einem Santero/Santera geführt. Es herrscht keine Dogmatik, die Zeremonien und Sagungen variieren, da Santería eine mündlich überlieferte Religion ist. Altäre spielen eine wichtige Rolle in der Anbetung. Santeros/Santeras stellen sie in ihren Häusern auf und opfern z.B. Blumen, Rum, Kuchen und Zigarren, um die Gottheiten gut zu stimmen.

Die Arbeit mit den Ahnen hat einen ebenso wichtigen Anteil in der Santería wie der Zugang zu den Orishas.